Windegg
Fredi, Franz, Dietmar, Gerhard
Abendausfahrt übern Stranzberg und Haarland zur Ruine Windegg. Wir spulten diese 28 km fast ohne Motorunterstützung ab. Kurzer Stopp bei der Ruine und weiter nach Schwertberg, vorbei am Schloss, noch die steile Herausforderung nach Hartl genommen und ziemlich geschlaucht beim Fredi ein kühles Getränk genossen. Super Trainingseinheit
Auf der Burg Windegg, hoch über dem Aisttal, wohnte einst eine Schlossfrau, die ihren Untertanen keine gütige Herrin war. Den Bauern nahm sie das letzte Korn vom Feld und die letzte Kuh aus dem Stall, während sie selbst in Saus und Braus lebte. Eines Abends klopfte ein müder, alter Wanderer an das Burgtor und bat um eine Kleinigkeit zum Essen und um ein Nachtlager. Die flehenden Worte des alten Mannes rührten das Herz des rauen Knechts, der das Tor bewachen sollte, und er ließ den späten Wanderer ein. Da stand plötzlich die Gräfin vor dem Greis. Wütend wies sie dessen Bitten ab, selbst einen Trunk verweigerte sie dem erschöpften Mann. „Dort unten im Tal“, schrie sie, „rinnt Wasser genug. Da magst du trinken, soviel du willst. Hier auf der Burg ist kein Platz für unnütze Bettler!“ Mit diesen Worten stieß sie den Alten zum Tor hinaus.Wankenden Schrittes stieg der Mann hinunter ins Tal. Dort im Aisttal sank er erschöpft ins Gras und verwünschte die hartherzige Gräfin. Noch in derselben Nacht starb die Burgfrau.Zur Strafe für ihr schändliches Tun aber fand sie auch im Grab keine Ruhe. Und so wandert sie seither nachts durch die Trümmer der verfallenen Burg, nicht als Herrin, sondern als Schenkin, in der Hand einen glühenden Becher voll Wein.Jammernd und klagend suchte sie bis zum heutigen Tag einen durstigen Menschen, der bereit ist, aus dem Pokal in ihrer Hand zu trinken. Erst dann wird die Herrin erlöst sein.