Bründl Kapelle in St.Leonhard
16.10.2024 - 75 km und 1450 Höhenmeter mit Alfred, Max, Dietmar und Gerhard

Um 10 Uhr starten wir unsere Radtour auf dem gut bekannten Stranzberg. Die frische Morgenluft belebt unsere Sinne, während wir in lockerer Runde plaudern und die Landschaft genießen. Nach einigen Minuten erreichen wir den Abstieg nach Haarland, dabei bewundern wir die Aussicht auf die sanften Hügel bei Allerheiligen. Für heute haben wir uns vorgenommen, eine neue Strecke zu erkunden. Vorbei an schönen Höfen, die sich harmonisch in die Umgebung einfügen, gelangen wir auf den Fellnerweg. Bald darauf erreichen wir das Ortszentrum von Tragwein und anschließend radeln wir im Badgraben weiter und auf einsamen Straßen Richtung Schmierreith. Die unbefestigten Wege laden uns ein, die Natur hautnah zu erleben. Es ist ein herrlicher Herbsttag, die Sonne strahlt angenehm warm auf unsere Rücken, während wir die ersten Steigungen hinauffahren. Inser Weg führt uns weiter nach Erdleiten, wo wir die typische Landluft und die Schönheit der Umgebung in vollen Zügen genießen.


Hoch über Bad Zell gleiten wir dahin, vorbei am 642 Meter hohen Haidberg. Die Landschaft um uns herum strahlt in leuchtenden Farben, während wir den Güterweg entlangfahren, nun erwartet uns der Peherstorfer Weg. An der Spitzkehre begrüßt uns auf dem gegenüberliegenden Berg stolz die Ruine Prandegg, ein stiller Zeuge vergangener Zeiten. Unser Weg führt uns weiter bergauf, wir spüren die Kraft der Natur und das Spiel der Jahreszeiten. Schließlich geht es hinunter ins Tal der Waldaist. Das Rauschen des Süd-Ost Windes begleitet uns, während wir die imposanten Berge, die sich knapp unter 1000 Meter erheben, passieren. Max und Fredi sind eifrig im Gespräch, ihre Stimmen mischen sich mit dem Klang unserer Reifen auf dem Asphalt. Ihre gute Laune steckt an, und so radeln wir die Steigungen fast mühelos empor. Ich muss mich aber ordentlich plagen, um an meinen Freunden dran zu bleiben. Nach einer letzten Anstrengung erreichen wir St. Leonhard. Am alten Ortschaftsweg radeln wir ein Stück hinaus, ich verfehlte leider die richtige Abzweigung, dieses Missgeschick zwingt uns eine kurze Schiebepassage einzulegen. Mit einem Lächeln auf den Lippen schieben wir unsere Räder hinunter zur barocken Kapelle, die 1728 erbaut wurde. Ihr angeschifftes Zeltdach verleiht ihr einen besonderen Charme. Neben der Kapelle prangt ein schöner Spruch: „Werde großzügig und strebe nicht gierig nach noch mehr.“ Wir blicken uns um, in der Hoffnung, das heilende Wasser der Quelle zu entdecken, doch leider müssen wir feststellen, dass die Quelle wahrscheinlich versiegt ist. Enttäuscht, aber nicht entmutigt, machen wir uns auf den Rückweg und kehren beim Kirchenwirt ein. Hier erwarten uns köstliche Schnitzerl, die uns für die Anstrengungen belohnen.

Auf der Heimfahrt radeln wir die Steinleiten Straße hinab, vorbei an den geheimnisvollen Weltuntergang Steinen, die wie stille Wächter der Landschaft stehen. Der Abstieg ins liebliche Stampfen Tal ist ein Genuss für die Sinne. Dieses Tal erinnert an die zauberhaften Geschichten aus den Hobbits-Büchern, mit seinem schmalen, sich windenden Flusstal des Stampfenbachs, das sanft durch das tiefgrüne Wiesen fließt. Dazu die bunten Blätter, die im Wind tanzen, schaffen eine märchenhafte Kulisse, während wir durch die ruhige, fast magische Landschaft radeln. Jeder Tritt führt uns tiefer in die Idylle des Tales. Allerdings hat die Natur auch hier ihre Spuren hinterlassen: Heftige Regenfälle haben den Stampfenbach aus seinen Ufern steigen lassen und gewaltige Überschwemmungen im kleinen Tal verursacht. Ab und zu liegt noch Geröll auf den Wiesen, und die Landschaft zeigt sich in einem anderen, rauen Licht. Dietmar, der sich etwas kränklich fühlt, lässt sich dennoch von der Herausforderung bis zur Pfahnlmühle nicht abhalten. Es geht nun schnell heimwärts wo wir unser Abschlussgetränk genießen, das wir bei Gerhard einnehmen. Dazu gibt es Knoblauchstangerl und köstlichen Nusskuchen – ein perfekter Abschluss einer erlebnisreichen Tour.
